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Hund aus Braunschweig leidet unter Böllerei – Herrchen: „Ich habe echt schon Schiss gehabt“

Hund aus Braunschweig leidet unter Böllerei – Herrchen: „Ich habe echt schon Schiss gehabt“

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Hund „Forster“ hat die dauerhafte Böllerei rund um Silvester nicht so gut vertragen. (Archivbild) Foto: Florian Kleinschmidt/Bestpixels/privat/Collage

Braunschweig. 

Die Silvesternacht und die Tage vor dem Jahreswechsel waren nicht einfach für Hund „Forster“ aus Braunschweig.

„Am Samstag stand der Hund das erste Mal Kopf“, erinnert sich sein Herrchen. Da hätten Unbekannte zwischen 3 und 3.30 Uhr Böller rund um den Stöckheimer Zoo gezündet. „Forsters“-Herrchen hat deshalb jetzt eine Forderung.

Hund „Forster“ aus Braunschweig an Silvester in Angst

Der Braunschweiger wohnt gemeinsam mit Hund „Forster“ in der Nähe des Stöckheimer Zoos. Jedes Jahr aufs Neue erlebe er die Knallerei rund um den Zoo, doch „dieses Jahr ist es echt extrem gewesen“, erzählt er.

Nicht nur die extreme Lärmbelästigung habe ihn dieses Jahr besonders gestört. Auch die Sorge um seinen Hund sei groß gewesen. „Ich habe echt schon Schiss gehabt“, erinnert der Mann aus Braunschweig. Er versteht nicht, wieso es rund um den Zoo keine Knaller-Verbotszone gibt.

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Nach Krefeld: Soll jetzt ein generelles Böller-Verbot am Zoo kommen?

Gerade auch im Hinblick auf die schrecklichen Ereignisse im Krefelder Zoo. Dort hatten vermutlich Himmelslaternen für ein verheerendes Feuer in einem Affenhaus in der Silvesternacht gesorgt. Zwei Schimpansen überlebten, alle anderen Tiere starben in den Flammen.

>> Krefelder Zoo öffnet wieder nach der Feuer-Katastrophe – und geht jetzt diesen drastischen Schritt

Es sind solche schrecklichen Ereignisse, die die Menschen noch einmal mehr dazu anregen, über Böller-Verbote nachzudenken. Der Braunschweiger wünscht sich zumindest eine Verbotszone im Umkreis von 500 Metern rund um den Stöckheimer Zoo. Er findet: „Die seitens der Stadt verhängten Zonen scheinen willkürlich gewählt.“

Braunschweig: Hier war Böllern verboten

Hier durftest du an Silvester nicht böllern:

  • in Stadtbereichen mit reetgedeckten Däckern wie Riddagshausen
  • in Bereichen mit Fachwerkhäusern wie im Magniviertel einschließlich Löwenwall, in der Echternstraße, der Bruchstraße, am Burgplatz und am Wollmarkt
  • in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Kider- und Altenheimen und Kirchen
  • außerdem in der Nähe von Freiflächen, auf deinen Tiere gehalten werden
  • im Bereich der Bohlweg-Kolonnaden und auf der gegenüberliegenden Bohlweg-Seite zwischen Dankwardstraße und Langer Hof

Die Stadt betont auf Nachfrage von news38.de, dass Ordnungsdezernent Claus Ruppert bereits im Vorfeld dazu aufgerufen hatte, den Tierschutz zu beachten. Deshalb sollten Feuerwerkskörper auch nicht in der Nähe von Freiflächen für Tiere gezündet werden. So wie beispielsweise in Alt-Lehndorf.

Über konkrete Böller-Ereignisse im Umfeld des Zoos hingegen habe die Stadt keine Kenntnisse. Sie wolle sich jedoch nach eigenen Angaben mit dem Zoo in Verbindung setzen und klären, ob etwas vorgefallen sei. Gegebenenfalls könnten dann Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden.

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Sprengstoffgesetz sieht kein Verbot rund um Zoos vor

Grundsätzlich sieht das Sprengstoffgesetz, das auch die Böllerei an Silvester regelt, kein konkretes Verbot rund um Zoos vor. In der Ersten Verordnung heißt es lediglich: „Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen ist verboten.“

„Forsters“ Herrchen würde sich wünschen, dass ein solches Verbot rund um den Zoo eingeführt werden würde. Denn „Forster“ habe Silvester schlecht verkraftet. „Dieses stundenlanges Dauerhecheln, das war unerträglich und körperverletzend“, sagt der Braunschweiger.

Außerdem wünsche er sich ein Umdenken bei den Menschen, mehr Rücksichtnahme. Kein maßloses Böllern, vor allem nicht schon an den Tagen vor Silvester. Das Thema hatte übrigens auch die Region beschäftigt. So ist es einige Tage vor Silvester zu einem Knall in Salzgitter gekommen, der die wildesten Spekulationen auslöste. Mehr dazu liest du hier

Silvester: Mehrere Böller-Vorfälle in der Region

In der Region ist es an Silvester außerdem zu verschiedenen Vorfällen mit Feuerwerkskörpern gekommen. So hat es in Wolfsburg dramatische Ausschreitungen gegeben.

Sowohl im Landkreis Wolfenbüttel als auch in Braunschweig wurden außerdem Rettungskräfte mit Böllern attackiert.

>> Silvesternacht: Flammen-Inferno im Haus – „Das hat so gebrannt, kann man sich nicht vorstellen!“(abr)